Liberale Frauen Baden-Württembergs fordern Kinderbetreuung bis zum 12. Lebensjahr - Claudia Felden als Schatzmeisterin bestätigt

Der 4. Fachtag der Liberalen Frauen Baden-Württemberg, der am 29. September in Karlsruhe stattfand und an dem rund 50 Frauen und einige Männer teilnahmen, stand unter dem Motto: "Familienpolitik im magischen Dreieck von Recht-Gesellschaft-Politik".
Den einführenden Fachvortrag hielt die Richterin am Bundesverfassungsgericht, Frau Dr. Christine Hohmann-Dennhardt.
In den am Nachmittag sich anschließenden Statements von vier Fachfrauen zum Thema "Wie hat Familie Zukunft?" wurden familienpolitische Forderungen aufgestellt. Im Bereich Familie und Sozialversicherung sollen die Erziehungszeiten in der Rente und der Pflegeversicherung stärker berücksichtigt werden. Unter dem Punkt Familien und Steuerrecht fordern die Liberalen Frauen, dass die Betreuungskosten (für die nachfolgende oder die vorhergehende Generation sowie für behinderte Familienmitglieder) sowie die Haushaltshilfekosten steuerlich absetzbar sein sollen. Zur Vereinbarung von Familie und Beruf ist in Abhängigkeit von der persönlichen Situation eine Kinderbetreuung bis zum 12. Lebensjahr notwendig. Hierzu muss die verlässliche Grundschule erweitert und das Angebot an Ganztagesschulen erhöht werden. Zum Thema Arbeitsmarkt forderten die Frauen die Wiedereinführung des bewährten 630-Mark-Gesetzes. Gewarnt wurde vor weiteren "Schutzgesetzen", da diese eher zu Einstellungshindernissen von Frauen und Müttern werden.
In der anschließenden Mitgliederversammlung wurde die 50-jährige Ingrid Saal-Rannacher (Stuttgart) zur neuen Vorsitzenden gewählt. Zu ihren Stellvertreterinnen wurden Jutta Pagel aus Schwäbisch Hall und Dr. Christine Kreuzer (Konstanz) gewählt. Die Schatzmeisterin Claudia Felden aus Leimen wurde im Amt bestätigt.
Die neue Vorsitzende Ingrid Saal-Rannacher erklärte in ihrem Schlußwort, in dem sie ihre frauenpolitischen Schwerpunkte darlegte:
"Frauenpolitik ist ein Standortfaktor. Keine Gesellschaft, keine Regierung kann es sich erlauben, auf die Ressourcen, die Fähigkeiten und die Erfahrungen von Frauen zu verzichten!"

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