FDP betont Chancen der EU-Osterweiterung
Neben der Änderung der Beitragsordnung im Hinblick auf den Euro beschäftigte sich der
FDP-Landeshauptausschuss mit der EU-Osterweiterung. Die Fraktionsvorsitzende Claudia
Felden vertrat als Delegierte den FDP-Ortsverband Leimen.
Beschlossen wurde bei dem Kleinen Parteitag in Ilshofen ein Leitantrag zur Europapolitik.
Darin wird die rasche Osterweiterung der EU gefordert, aber ebenso die Einhaltung der
Beitrittskriterien angemahnt. Die Europäische Union selbst sei bisher ungenügend auf
die Erweiterung vorbereitet, da der Vertragsentwurf von Nizza keine ausreichende
Grundlage dafür biete, dass die europäischen Institutionen auch in einem Kreis von bis
zu 27 Mitgliedern funktionsfähig und effizient blieben.
"Die Erweiterung der EU, die auch ein Stück Wiedervereinigung Europas darstellt, liegt
im ureigenen Interesse Deutschlands" heißt es in dem Leitantrag weiter. Die FDP forderte,
dass die ersten Beitrittsstaaten als Mitglieder der Union schon an den nächsten
Europawahlen im Jahr 2004 teilnehmen sollten. Das Rechtssystem in den Kandidatenländern
müsse rechtsstaatlichen Mindestanforderungen genügen, mahnt die FDP. Im Leitantrag
formuliert wird auch die generelle Einführung von Mehrheitsentscheidungen, eine
Reform europäischer Institutionen sowie eine umfassende Agrarreform.
Die Delegierten des Kleinen Parteitags erweiterten den Leitantrag noch um ein
verkehrspolitisches Kapitel. Danach soll es schnellstmöglich ein vom Bund finanziertes
Programm zum Thema Transitverkehr geben.
Nach Ansicht des baden-württembergischen FDP-Vorsitzenden Walter Döring ist die
geplante Osterweiterung der EU ein wichtiger Beitrag zur Friedenssicherung. Je
stabiler und sicherer die Verhältnisse in den Beitrittsländern seien, desto besser
für Europa, sagte der Wirtschaftsminister in der CDU/FDP-Landesregierung.
Der stellvertretende Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH, Tilman Todenhöfer,
erläuterte die Chancen der EU-Erweiterung aus Sicht der Wirtschaft. "Die Erweiterung
ist auch eine Chance für Westeuropa das Tempo bei den dringend erforderlichen Reformen
zu erhöhen", so Todenhöfer.
Im Anschluss beschloss der Landeshauptausschuss die geänderte Beitragsordnung.
Hier konnte mit einem Änderungsantrag zum Vorschlag des Landesvorstandes Claudia Felden
für Studenten, Schüler, Rentner und in Fällen finanzieller Härte eine reduzierte
Beitragsabführung durchsetzen.