Verkauf des Spiel- und des Bolzplatzes in der Pestalozzistrasse
Beschlussvorschlag der Stadtverwaltung:
Die Verwaltung wird ermächtigt, Verkaufsverhandlungen zu führen.
Claudia Felden sagte dazu im Gemeinderat:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren,
wir sind von der Bürgerversammlung im Juli angehalten worden, die Zukunft Leimens
zu gestalten. Auch Sie - Herr Oberbürgermeister - haben dies immer wieder betont,
gerade auch heute Abend. Doch was ist die Zukunft Leimens?
In erster Linie ist die Zukunft unsere Kinder. Ohne Kinder haben wir keine Zukunft. Bei
all den finanziellen Problemen, wir dürfen jetzt nicht nur kurzfristig Löcher stopfen, wir
müssen auch an die langfristigen Folgen unseres Tuns denken! Der Spielplatz, um den es
hier geht, ist der einzige halbwegs attraktive Spielplatz im Kern von St. Ilgen. Er besitzt
einen alten Baumbestand, der Schatten und Hitze spendet. Er ist als einziger für Familien
mit mehreren Kindern aus verschiedenen Altersgruppen zu benutzen: die Kleinen spielen
auf dem Spielplatz, Mittlere auf dem Bolzplatz und die Großen können im benachbarten
Schulhof Basketball und Tischtennis spielen. Der Spielplatz wird angenommen, nicht nur
von Eltern mit ihren Kindern, auch die angrenzende Schule nutzt ihn, wie Frau Scheurig
schon sagte. Wenn die Erstklässler z.B. eine Bewegungspause brauchen, gehen sie auf
den Spielplatz.
Was passiert nun, wenn das Gelände verkauft wird? In ferner Zukunft erhalten die Kinder
von St. Ilgen als Feigenblatt einen der hier üblichen Sandkästen vielleicht mit Schaukel
und die Kinder werden noch mehr vor der Glotze und dem Computer sitzen, die Lehrer
werden sich noch mehr über den Bewegungsmangel unserer Kinder beschweren, werden
aber mangels Alternativen im Klassenzimmer bleiben - und am besten schaffen wir dann
irgendwann die Kinder ab - was meinen Sie, was wir dann alles sparen können!
Nein, der Vorschlag war natürlich nicht ernstgemeint, und deshalb dürfen wir nicht das
letzte Grün in St. Ilgen verkaufen, um unsere laufenden Kosten zu decken! Wir müssen
vielmehr das Ruder im Verwaltungshaushalt 'rumreißen!
Entscheidung:
Als einzige Fraktion stimmte die FDP geschlossen gegen den Verkauf. Die anderen
Fraktionen waren in ihrer Haltung gespalten. Mit einer knappen Mehrheit wurde der OB
ermächtigt, Verkaufsverhandlungen zu führen.
Fazit:
Wieder einmal wird der Haushalt saniert, koste es, was es wolle. An die langfristigen
Folgen wird nicht gedacht. Auch scheinen unsere Kinder in diesem Gemeinderat keine
große Lobby zu haben. Einziger Lichtblick ist, dass der ursprünglich als Ersatz gedachte
Spielplatz von 150 m2 nun 500 m2 groß sein soll.