Claudia Felden im Brauereiausschank in Leimen
Die Kandidatin um das Amt des Oberbürgermeisters in Leimen, Claudia Felden, stellte sich am vergangenen Mittwoch in Leimen im Brauereiausschank vor. Die Bewerberin ging bei dem Vorstellungsabend auf die für die Kernstadt vorrangigen Themen ein. Einen breiten Raum nahm dabei die unendliche Geschichte um den Leimener Bäderpark ein sowie die schwierige finanzielle Situation des städtischen Haushalts. Ein weiterer Schwerpunkt bildete schließlich die Stadtkernsanierung in Leimen.
Claudia Felden besuchte auf eigene Kosten das Vorzeigeprojekt der s.a.b. im österreichischen Lingenau. Dabei stellte sie fest, dass das Bad dort über keinerlei besonderen Merkmale verfügt, dafür aber über sehr hohe Eintrittspreise. Sie wandte sich bereits sehr früh gegen das PPP-Modell und schlug anstatt dessen vor, die städtischen Bäder sukzessive zu renovieren. »Leider konnte ich mich mit meiner Fraktion im Gemeinderat nicht durchsetzen. Die Mehrheit und die Verwaltung hatten nur das PPP-Modell im Auge«, so Claudia Felden. Bis heute sind die im Bäderpark untergebrachten Kegelbahnen nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, obwohl die Stadt jeden Monat für die Nutzung zahlt. Senioren, Vereine und private Gruppen müssen statt dessen nach Sandhausen und Nußloch ausweichen. Auch wundert sich Claudia Felden darüber, dass auf dem hinteren Gelände des Bades Bauschutt aufgetürmt wurde und gleichzeitig dem Reitsportverein angeboten wurde, das Gelände zu nutzen.
Vor acht Jahren war der Haushalt der Stadt Leimen bereits in Unordnung. In den vergangenen acht Jahren unter der Ägide von Oberbürgermeister Ernst wurden weiter die Schulden vermehrt. »Heute haben wir fast doppelt so viel Schulden wie vor acht Jahren. Herr Ernst ist aber angetreten, um die Haushaltslage zu entspannen. Anspruch und Wirklichkeit klaffen hier weit auseinander«. Die Einnahmen der Stadt Leimen will Claudia Felden auch durch eine aktive Wirtschaftsförderung verbessern. »Wir schaffen es nicht allein mit Sparen. Wir brauchen auch verstärkt gute Steuerzahler in unserer Stadt. Sonst kommen wir aus dem Schlamassel nicht heraus«, meinte die OB-Kandidatin. Auch zu denken gibt Claudia Felden, dass die Wirtschaftskraft der Stadt Leimen die Schwächste aller Großen Kreisstädte in Baden-Württemberg ist. Dies wurde erst kürzlich wieder bestätigt von einem Gutachten der Industrie- und Han-delskammer. Unverständnis zeigte sie für die Lethargie in der städtischen Wirtschaftsförderung, denn sie ist sich sicher, dass Leimen mehr bewegen könnte, wenn man nur wollte: »Wir leben in einer der wirtschaftsstärksten Regionen Europas, da muss auch Leimen davon partizipieren. Zumindest deutlich mehr als bisher.«
Die Stadtkernsanierung in Leimen war ebenso ein wichtiges Thema: »Ich will kein Famila-light in unserer Innenstadt. Damit setzen wir uns nicht von den umliegenden Kommunen ab.« Leimen benötigt ein gutes innerstädtisches Konzept mit einem umfassenden Handelskonzept. Der Einheitsbrei, wie er von vielen anderen Kommunen praktiziert wird, stärkt nicht den innerstädtischen Handel, sondern entzieht ihm weitere Kaufkraft bzw. es wird lediglich eine Kaufkraftverschiebung vorgenommen. Leimen benötigt aber einen städtebaulichen Akzent, um nach vorne zu kommen. Hierzu benötigt es eine kreative Oberbürgermeisterin, die mit neuen Ideen aus Leimen mehr macht als eine Schlafstadt vor den Toren Heidelbergs.
Stellte sich in Leimen vor: OB Kandidatin Claudia Felden