Soviel FDP gab es noch nie ...
in einem Koalitionsvertrag. "Natürlich konnten wir unser
Wahlprogramm nicht komplett umsetzen, aber wir haben sehr viel
erreicht", so unsere Landesvorsitzende Birgit Homburgerauf dem
Landesparteitag in Friedrichshafen. In der Tat, unsere "Vierer-Bande"
(Landesvorsitzende Birgit Homburger, Justizminister Prof. Dr. Ulrich
Goll, Wirtschaftsminister Ernst Pfister und Fraktionsvorsitzender Dr
Ulrich Noll) hat mit ihrer Geschlossenheit, Einmütigkeit und,
wie sogar ein CDU-Minister staunend anmerkte, mit Härte und
Zähigkeit viel erreicht.
Im Bereich der Bildungspolitik:
Sprache
ist der Schlüssel des schulischen Erfolges. Der soziale Numerus
clausus fängt schon im Kindergarten und nicht erst an der
Universität an. Deshalb hat die FDP durchgesetzt, dass künftig
schon bei Vierjährigen verpflichtend eine Sprachstandsdiagnose
durchgeführt wird, damit bei Bedarf frühzeitig gefördert
werden kann.
Außerdem
werden auf Drängen der FDP künftig 10% des
Landeserziehungsgeldes zum Ausbau der frühkindlichen
Betreuung verwandt. Das Landeserziehungsgeld wird auch weiterhin für
Familien mit niedrigem Einkommen im zweiten Lebensjahr gezahlt.
Im Bereich der Haushaltskonsolidierung:
Hier gab es bei den Verhandlungen die größten
Auseinandersetzungen mit der CDU. Wir hätten gerne in der
Landesverfassung ein Verschuldungsverbot festgeschrieben. Das haben
wir nicht geschafft. Aber die Koalition ist sich zumindest einig,
dass das Land ab 2011 keine neue Schulden mehr machen soll.
Alle Mehreinnahmen des Landes, die durch Maßnahmen auf
Bundesebene erzielt werden, (z.B. durch die kommende Erhöhung
der Mehrwertsteuer) sind zwingend für die Reduzierung der
Neuverschuldung einzusetzen und nicht zum Stopfen von noch
vorhandenen Haushaltslöchern.
Wir müssen uns zur Konsolidierung des Haushaltes auch überlegen,
welche Aufgaben das Land künftig noch erfüllen soll.
Deshalb hat die FDP eine Haushaltsstrukturkommission durchgesetzt.
Ihr gehören der Min.Präs. der stellv. Min.Präs., der
Fin.Min., ein weiterer FDP-Min. sowie je zwei weitere Vertreter von
FDP und CDU an. Diese Kommision wird vorbehaltlos alle Ausgaben des
Landes überprüfen und eine konsequente Aufgabenkritik
betreiben. Auf Drängen der FDP werden dieser Kommission bei
Bedarf auch externe Berater angehören getreu dem Motto "Wenn
Du einen Sumpf trockenlegen willst, darfst Du die Frösche nicht
fragen."
Im
Bereich der Personalverwaltung:
Die Personalausgaben sind der dickste Brocken im Landeshaushalt - 42 %.
Wer sparen will, muss vor allem die Personalausgaben reduzieren. In
Zukunft wird es für die einzelnen Ressorts eine
Personalausgabenbudgetierung geben. Damit wird die
Eigenverantwortung der Ressorts und ihr Sparwille gestärkt.
Auf heftiges Drängen der FDP wird ein Pensionsrücklagenfonds
eingerichtet. Bis 2030 wird sich die Zahl der
Versorgungsempfänger des Landes im Vergleich zu 2000 verdoppeln,
nämlich auf rd. 140 000 steigen. Hier müssen wir endlich
handeln.
Im Bereich der Regierungsbildung:
Wir hätten gern die Regierung deutlich durch die Zusammenlegung
zweier Ministerien und den Verzicht auf Staatssekretäre (auch
auf unseren im Wirtschaftsministerium) durchgesetzt. Das haben wir
nicht geschafft, aber wenigstens den Verzicht auf den Minister
(CDU) und den MD (FDP) in der Berliner Landesvertretung konnten wir
durchsetzen.
Einen großen Erfolg kann das Wirtschaftsministerium (FDP) für
sich verbuchen. Minister Pfister wird künftig wieder für
den Städtebau zuständig sein. Außerdem übernimmt
er vom Landwirtschaftsministerium die Bereiche der Energiegewinnung
aus Biomasse und nachwachsenden Rohstoffen und damit ein sehr
zukunftsträchtiges Aufgabengebiet. (Dass die CDU sich morgens um
drei Uhr bei Rotwein und Currywurst darauf eingelassen hat, wundert
uns heute noch !) Das Wirtschaftsministerium wird damit zu dem
Energie- und Technologieministerium.
Im Bereich des Wahlrechtes:
Große Erfolge können wir auch mit der Neuordnung des Wahlrechtes
verbuchen, das bisher die kleinen Parteien deutlich benachteiligt
hat. Auch hier sind die Zugeständnisse der CDU beträchtlich.
So wird es ab 2016 nur noch 63 statt bisher 70 Wahlkreise
geben. Die Zweitauszählung der Stimmen erfolgt künftig
nicht mehr nach den absoluten Wählerstimmen, sondern nach dem
prozentualen Anteil und die Größe der Wahlkreise
darf in Zukunft nicht mehr als 15 % vom Landesdurchschnitt abweichen.
Schließlich - auch das hätte niemand für möglich
gehalten, dass wir uns hier durchsetzen können - Landräte
und Erste Landesbeamte sowie Oberbürgermeister und Beigeordnete
von Stadtkreisen dürfen künftig nicht mehr für den
Landtag kandidieren.
Im übrigen machen wir weiter so. Das wurde z. T. von der Presse
bemängelt, nicht viel Neues, weiter so ... Wir machen weiter so,
denn in den letzten zehn Jahren hat eine sehr erfolgreiche
Landesregierung von FDP und CDU dafür gesorgt, dass
Baden-Württemberg in der Bildung, in der Wirtschaft, in der
Justiz, in der Sicherheit und in der Wissenschaft Spitze ist. Und wir
versprechen Ihnen, wir machen weiter so, damit das auch in den
nächsten fünf Jahren so bleibt.
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